5. Wiehlertag in Oberwesel

Wann:

22.07.2005 - 24.07.2005

Wo:

Oberwesel



Am 22.7.2005 startete der seit fünf Jahren angedachte und dann mit einem 11er-Team brillant durchgeplante 5.Wiehler-Tag. Da über 200 Teilnehmer aus aller Welt zu beherbergen waren, bot das Jugendgästehaus Oberwesel ideale Bedingungen, daß sich Jung und Alt in Gruppen, im Plenum und zu Aktivitäten zusammenfinden konnten. Jeder bekam das vorbereitete Namensschild mit dem Code. Weil der 1802 geborene Nikolaus Wiehler unser Stammvater ist und er 11 Kinder hatte, wird der Stamm Wiehler auf diese 11 nach Generationen durchcodiert. An den Farben der Namensschilder ist die Linie erkennbar. 

Nach lockerem Begegnen war abends im Plenum mit musikalischer Umrahmung und Begrüßung durch den Ober-Teamer Frank Wiehler ein Vorstellen von 3 Lebenswegen verbindendes Erleben. Die Jugend fand sich am Lagerfeuer. Gedanken zur Nacht im Musiksaal und in einer Cafeteria Nach(t)-Gespräche für die Nimmermüden.

Hoch über dem Rhein ließ es sich gut schlafen und über das Gehörte und Erlebte träumen: Wie hatten Verwandte im kommunistischen Ostdeutschland gelebt, welche Möglichkeiten gab es im Westen nach abenteuerlichen Fluchten zum Neuanfang oder was gab einem 14-jährigen die Kraft zu dem erschütternden Tagebuch seiner Flucht von Januar - März 1945?

Mit Vorfreude in den Samstag: bis zum Gruppenfoto gab es vielerlei Möglichkeiten: den Lebensweg einer Pionierin der Familienforschung nachvollziehen, die besonderen Umstände als Deutschstämmige im Nachkriegspolen zu leben, Singen üben für den Gottesdienst und mancherlei für die zahlreich vorhandene Jugend. Am Nachmittag waren wahlweise eine Rheinfahrt angesagt oder hoch über dem Rhein wandernd Landschaft und Familie kennenlernen Dabei zogen wir an dem Haus vorbei, das Edgar Reitz zum Mittelpunkt seines "Heimat 3" - Filmes machte. Wir waren miteinander unterwegs und staunten über Verbindungen und das unverhoffte Gefühl von Nähe im Netzwerk der Nikolaus-Nachfahren.

Diese Vielfalt auf dem Nährboden mennonitischer Tradition, auch wenn längst andere Orientierungen den Lebensalltag ausfüllen, prägte unser Zusammensein.

Am Sonntag predigte der frisch eingesetzte landeskirchliche Pfarrer Frank Wiehler, Pirmasens. Wir konnten alle mit dem ad hoc Chor einstimmen: Gut, daß wir einander haben, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen... und daß Gott hier in unserer Mitte ist. Es lohnt sich, dieses Lied von Manfred Siebald in seinen schlichten Worten immer wieder zu bedenken.

Wir fanden unter den jüngeren Teilnehmern genügend Mitarbeiter, die mit Hilfe der neuen Kommunikationstechniken schnell Kontakte über Ländergrenzen hinweg pflegen können .Wir blicken erwartungsvoll nach British Columbia, wo Fred Bartel mit einem Team unseren 6.Wiehler-Tag vorbereiten wird.

Tiefer Dank gebührt dem "Motor" unseres Clan-Treffens Frank Wiehler, Freiburg. Ohne seinen Forschungseifer, mitreißenden Schwung und Zähigkeit und ohne die tatkräftige Unterstützung seiner Frau Ulrike wären die Wiehler-Tage 3-5 nicht entstanden. Aber ebenso war es unerläßlich ein Team mit vielen Begabungen zu schwungvoller Mitarbeit zu bewegen. Ihr ward Spitze! Es tut wohl, in unserer Single- Welt, seine Wurzeln zu kennen und eine Art Urvertrauen auf Zeit zu erleben. 

Der Erlös des Treffens wird an das Förderprojekt "Niedergörsdorf" überwiesen.


Ute Krischke (4.1.6.3)